„Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
Antoine de Saint-Exupéry
Die Sehnsucht ist kaum auszuhalten. Ein paar Monate – es fühlt sich an wie Jahre – sind schon wieder übers Land gezogen, als wir sie zuletzt gesehen haben. In ihrer vollen Pracht, so magisch und zauberhaft zugleich. Wir vermissen sie! Möchten wieder hin! Es ist Anfang Mai des Vorjahres. Wir können nicht widerstehen. Westalpen, wir kommen euch wieder besuchen!
875 Kilometer weiter westlich.
Der Grand Combin versteckt sich. Snief… Der Nebel kämpft hartnäckig, damit er nichts von der Schönheit seiner Grate, Gletscher und Gipfel preis geben muss. Vielleicht auch gut so, damit wir nicht sehen, wie weit der Weg eigentlich ist bis in die Cabane FBX Panossiere. Ein Blind Date? Andi ist mit seinem Splitboard unterwegs, Marlies mit ihren Skiern.
Ein Dreier mit dem Combin
Für den „Dreier“ auf dem Grand Combin zahlt sich die weite Anreise aus. Knapp 2000 Höhenmeter warten – alleine am Gipfeltag. Wir möchten alle drei eigenständigen Combin-Gipfel besuchen. Ein kleiner Härtetest für Lunge und Beine – vor allem für Andi mit dem schweren Splitboard.
Wir stapfen dennoch höchst erfreut auf die drei Höhepunkte des Massivs – den Combin de Tsessette (4135 m), den Combin de Valsorey (4184 m) und den Combin de Grafeneire (4314 m).
Rassig und sonnig
Der Nebel liegt heute unter uns, die Sonne knallt uns ins Gesicht, der Rundumblick ist kaum zu fassen. Da gibt’s all inclusive auf dieser rassigen Skitour: steile Stücke, zum Pickeln oder Befahren, wilde Seracs, die uns nicht gefährlich werden, Pulver und Harsch (hier ist Andi mit dem Board klar im Vorteil), atemberaubende Flachpassagen (und hier ist Andi schon wieder im Nachteil…), viele Kilometer – kein einzig leerer.
Au revoir, les Alps!
