„Es ist immer Zeit für einen neuen Anfang.“
Hermann Hesse
Der allererste Flug. Ist wohl so wie der erste Kuss, das erste Mal Schulschwänzen, der erste Sturz ins Seil, der erste Vollrausch. Aufregend und unvergesslich. (Nur vom Vollrausch könnten Teile fehlen).
Bleiben wir beim Fliegen. Und zwei Sichtweisen dazu – von Marlies und von Andi. Wobei wir hier wieder einem Rausch näher kommen. Höhenrausch.
Marlies Perspektiefe
Ahhhh! Jaaaa! Najaaaa! Oh doch! Ich will das! Das Gefühl ist eine Mischung aus Spannung, Neugierde, Vorfreude und ein bisschen Angst. Ich stehe vor einem Jahr wie festgewurzelt am Kleinerberg in Windischgarsten. Doch gleich verliere ich den Boden unter meinen Füßen. Neben mir, vor mir, hinter mir Andi. Er schwirrt herum, breitet die Flügel des Gleitschirms aus, sortiert Leinen. Und jetzt… Der Wind passt. Bin ich verrückt? Ich bin ich startklar. Mein Kopf ist es nicht. Alle Abläufe drehen sich noch dreimal, viermal gedanklich in Wiederholungsschleife. Ja. Doch. Ready! Ich hab vollstes Vertrauen. In mich, in Andi. Ein erster Schritt. Zwei, drei, vier… Ich hebe ab – in eine neue Dimension. Mir fehlen selten die Worte. An dieser Stelle schon. 🙂
Andis Blickwinkel
Die paar Hüpfer auf der Übungswiese waren etwas ganz anderes. Das kann jeder. Kurz danach startbereit am Sender hunderte Meter über Windischgarsten zu stehen aber nicht.
Sagen wir so: Können würd’s jeder, machen würden’s die wenigsten. Egal, ich kenne Marlies. Sie macht das. Die Luft ist ruhig und ich auch. Ich bin 100 Prozent sicher, dass sie gut starten und ihren ersten Flug machen wird. Da denke ich zurück an meinen ersten Höhenflug bei der Paragleiter-Ausbildung. Gleich weiß Marlies, wie das ist, das Fliegen. It’s magic 🙂
In unserer schönen Pyhrn-Priel-Gegend haben wir viele Berge zum Fliegen und zwei Flugschulen. Das Gefühl lässt sich nicht beschreiben, das müsst ihr selbst ausprobieren!
