„Die Dünen verändern sich mit dem Wind, aber die Wüste bleibt dieselbe.“
Paulo Coelho
x-Mal bestaunten wir von den Gipfeln ringsum diese weiße Pyramide, die stolz aus dem Wallis ragt wie die Cheopspyramide aus der Wüste. Selbst die Ägypter hätten ihre Freude gehabt mit der Form des weißen Horns. Drei Sommer lang hatten wir das atemberaubende Weisshorn mit seinen 4505 Metern schon im Sinn gehabt, doch immer machte uns jemand einen Strich durch die Rechnung – meist war das Petrus. Nie passten Schönwetterfenster, Verhältnisse, Akklimatisierung und das Zeitbudget zusammen. Und dann schlag‘ dir das lieber aus dem Kopf…
Nordgrat. Endlich hier!
Finally, unser Tag X! Im August nähern wir uns diesem Viertausender an – mit wüsten Geschichten vom Scheitern und Umkehren im Hinterkopf. Zwei Bekannte holte der Hubschrauber vom Weisshorn ab, einem Freund durchkreuzten meterhoher Schneeverfrachtungen den Plan. Doch siehe da – anderer Augenblick, anderes Glück: Wir nehmen an einem klirrend kalten, aber strahlend schönen Tag die scharfe Überschreitung von Nord nach Ost unter die Steigeisen. Bestens akklimatisiert, ein paar Tage nachdem wir den Peutereygrat auf den Mont Blanc meisterten. Eine Nacht auf der Tracuit-Hütte, ein früher Morgen auf dem Bishorn und ein genialer Mittag auf dem Weisshorn. Da sieht die Welt gleich anders aus – und diese Riesenherausforderung bleibt als geniale Genusstour in Erinnerung. Die Freude schmälerte nur ein ziemlich zackiger Wind – doch der ist auf den Fotos nicht zu sehen. 😉
Ach ja: Die lieben Schweizer kennen übrigens kein „scharfes S“ – darum Weisshorn statt Weißhorn. Aber was weiß schon ich… 😉